Weitere Ergebnisse...

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors
Search in posts
Search in pages
Filter by Categories
Allgemein
Mietpartner
offline

Weitere Ergebnisse...

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors
Search in posts
Search in pages
Filter by Categories
Allgemein
Mietpartner
offline

Qualitätssicherung Luftdichtung im Bestandsbau

Warum ist eine Luftdichtung erforderlich?

Bis in die 1990er Jahre gab es keine festgelegten Grenzwerte für die Luftdichtheit von Gebäuden. Daher sind ältere, nicht sanierte Gebäude im Vergleich zu modernen Neubauten oft relativ undicht. Eine erfolgreiche energetische Sanierung setzt jedoch eine Verbesserung der Luftdichtheit voraus. Wenn ein Gebäude undichte Stellen hat, kann warme Innenluft unkontrolliert entweichen, was zu Wärmeverlusten und potenziellen Bauschäden durch Tauwasser führt.

Bei der Analyse von Altbauten ist es sinnvoll, eine Luftdichtheitsmessung (Blower Door Test) zur Leckageortung durchzuführen. Diese Messung zeigt auf, welche Bereiche dicht sind und welche Stellen (meist Anschlüsse und Durchdringungen) abgedichtet werden müssen. Außerdem liefert die Messung einen Ausgangswert der Luftdichtheit, der als Grundlage dient, um die notwendigen Maßnahmen zu bestimmen, die erforderlich sind, um einen geplanten Zielwert zu erreichen. Dies ist besonders wichtig, wenn Grenzwerte eingehalten werden müssen, etwa beim Einbau einer Lüftungsanlage oder wenn Fördermittel beantragt werden sollen.

Sinnvolle Messzeitpunkte für die Qualitätssicherung sind:

  • Vor der Sanierung: zur Lokalisierung von Undichtigkeiten und zur Festlegung der Maßnahmen
  • Während der Sanierung: zur baubegleitenden Kontrolle der ausgeführten Arbeiten, solange die
    Luftdichtheitsschicht noch zugänglich ist, um ggf. Nachbesserungen vorzunehmen
  • Nach der Sanierung: als Abschlussmessung und zur Nachweisführung

Messung vor Sanierung (Leckageortung)

Die Gefährlichkeit einer Undichtigkeit (Leckage) hängt nicht so sehr von ihrer Größe, sondern von der Lage im Gebäude ab. Warme Luft steigt auf (thermischer Auftrieb) und zieht kalte Luft aus den unteren Bereichen nach. Im oberen Gebäudebereich sind Bauteile wie Decke oder Dach auch bei kleineren Leckagen durch die Konvektionsfeuchte gefährdet.

Typische Leckagen im Dachgeschoss

  1. Anschlüsse zum Mauerwerk
  2. Fensteranschlüsse im Giebel oder in Gauben
  3. Holzbalkendecke zum Dachgeschoss
  4. Innenwände aus Hochlochziegeln, die in die Decke einbinden

Es reicht nicht eine Luftdichtung in der Fläche zu erreichen. Die Leckagen in den Anschlüssen (markiert) müssen nachgebessert werden.

Wärmeverluste

Fugen in der Luftdichtungsebene von Gebäuden können einen merklichen Anteil des Gesamtwärmebedarfs des Gebäudes verursachen.

Wie viel Wärme kann verloren gehen? Eine Untersuchung des Instituts für Bauphysik (Stuttgart) ergab: Der U-Wert eines Bauteils kann sich durch eine 1 mm breite Fuge um mehr als das Vierfache verschlechtern.

Feuchteeintrag durch Konvektion

Schwerwiegende Folgen hat ein unkontrollierter Feuchteeintrag in die Konstruktion durch Warmluftströmung (Konvektion). Warme Raumluft enthält viel Feuchte. Fließt die warmfeuchte Raumluft im Winter in die kalten äußeren Bereiche der Außenbauteile, so kondensiert die Feuchtigkeit in der Konstruktion aus und kann dort zu Schäden führen.

Besonders bei einem Dach mit Abdichtung (Flachdach) ist das Eindringen von Konvektionsfeuchte äußerst problematisch. Aufgrund der Abdichtung kann das Bauteil nach außen hin nicht austrocknen.

Fazit: Eine energetische Sanierung kann nur gelingen, wenn auch die Luftdichtung verbessert wird.